Mitte Juli 2016, Erzherzog-Johann-Hütte auf 3454m. Am Tag zuvor zieht eine Kaltfront mit starkem Wind und Schnee über die Tauern. Von der Hütte zum Großglockner und zurück sind es zwar nur etwas über drei Stunden, aber bei minus 11 Grad, starkem Wind und schlechter Sicht ist es unwahrscheinlich, dass wir den Gipfel erreichen. Ein erster Versuch um 6:00 scheitert, wir kehren nach einer Stunde mit zugefrorenen Gletscherbrillen wieder um. Bei derart starkem und böigem Wind ist der Gang auf dem sehr schmalen Gipfelgrat zu riskant. Um 9:00 lässt der Wind etwas nach und es wird auch ein paar Grad wärmer. Wir gehen nochmals raus, stapfen das über 40° steile Glocknerleitl hinauf, über den messerscharfen Grat des Kleinglockner, durch die Glocknerscharte und schließlich hoch zum Gipfelkreuz auf Österreichs höchsten Berg! Die Sichtweite beträgt unter 50m, es ist saukalt und windig, aber egal. Wir haben es geschafft!