Unter dem Begriff Prominenz (oder "Schartenhöhe") versteht man - vereinfacht gesagt - den Höhenunterschied zwischen dem Gipfel eines Berges und dem Tal. Die genaue Definition findest du hinter diesem Link. Berge mit einer hohen Prominenz wirken sehr mächtig, da sie hoch über dem Tal und ihrer Umgebung heraus ragen. Nicht umsonst sind die Berge mit der höchsten Prominenz (Schartenhöhe) oft weithin sichtbar und deshalb als Gipfelziele beliebt. Dennoch finden sich auf der Liste der 20 Berge mit der grössten Prominenz auch einige unbekanntere Gipfel. Die sind vielleicht absolut nicht so hoch, überragen ihre niedrige Umgebung aber deutlich. Die Berge dieser Liste sind in den ganzen Alpen verteilt und auch von der Schwierigkeit und ihrem Charakter höchst unterschiedlich. Ein sehr abwechslungsreiches Programm mit unvergesslichen Touren ist garantiert. Einige Gipfel sind Hochtouren und sollten mit entsprechender Ausrüstung (Seil, Steigeisen, Eispickel und Helm) mit mindestens einem, besser mehreren erfahrenen Tourpartnern als Seilschaft gegangen werden. Zur Tourvorbereitung ist das Taschenbuch "Top 20 der Alpen" (Bruckmann Verlag) von Richard Goedeke nützlich. Die Berge sind nach Prominenz sortiert, die größten zuerst (mPr = Prominenz bzw. Schartenhöhe in Meter):
Berg | Kurzbeschreibung | |
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4810m, WS- 4600mPr
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Höchster Gipfel der Alpen. Normalweg über die Gouter-Hütte oft sehr überlaufen und im Aufstieg zur Hütte gefährliches Steinschlag-Couloir. Andere Routen schöner aber etwas länger und schwieriger.
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2 x
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3798m, WS+ 2423mPr
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Höchster Berg Österreichs und grossartige Bergtour. Der Normalweg ab der Erzherzog-Johann-Hütte auf 3450m ist nur knapp 400 Hm hoch, aber mit steilem Eisfeld, ausgesetzten Grat und leichter Kletterei (II. Grad) am Gipfel.
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3 x
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4273m, WS 2274mPr
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Unglaublich schöner Berg, der zum Glück nicht ganz so schwierig ist wie er von weitem aussieht. Nur am Gipfelgrat längere, ausgesetzte Kletterei mit Steigeisen im II. Grad. Sehr abgelegen, am besten 3 Tage planen über Finsteraarhornhütte.
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4 x
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3772m, WS 2264mPr
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Höchster Berg Tirols und zweithöchster Berg Österreichs. Nicht schwierig aber etwas Hochtourenerfahrung ist schon notwendig. Aufstieg über die Breslauer Hütte ab dem Bergsteigerdorf Vent im Ötztal.
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5 x
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4049m, WS+ 2234mPr
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Einziger Viertausender der Ostalpen. Bekannt durch den Biancograt, der aber nicht der einfachste Aufstieg ist. Jedoch auch der Normalweg über Fortezza- und Spalla-Grat ist anspruchsvoll mit Steigeisen-Klettern im II. - III. Grad.
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6 x
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2941m, L 2173mPr
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Lange Tour über ehemaligen Gletscher mit 1600 Höhenmetern, aber oben am Gipfel liegt das Matrashaus, wo es sich schön übernachten lässt. Oben herrliche Sicht auf unendlich viele Gipfel.
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7
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4648m, WS+ 2165m
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Höchster Berg der Schweiz und höchster Gipfel des Monte Rosa Gebirgsstocks. Von der Monte-Rosa-Hütte noch über 1800 Höhenmeter Aufstieg, puh! Die letzten Meter Klettern im II.-III. Grad.
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8
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2995m, L+ 2140mPr
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Eigentlich "Hoher Dachstein", berühmter Gipfel in Österreich, der über einen kurzen Gletscher oder einen mittelschweren Klettersteig erreicht werden kann. Schon seit dem 19. Jahrhundert und bis heute Gipfelziel vieler Bergsteiger.
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9
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3343m, WS 2132mPr
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Höchster Gipfel der Dolomiten und einziger mit Gletscher. Am besten den Westgrat (leichter Klettersteig) bergauf und Abstieg über den nordseitigen Gletscher.
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10
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3841m, WS+ 2075mPr
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Felsriese in den Südalpen, der schon aus unglaublicher Entfernung zu sehen ist und deshalb schon seit Römerzeit berühmt. Lange alpine Felstour mit Kletterei bis in den III. Grad mit Start an der Quintino-Sella-Hütte.
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2864m, L 2045mPr
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Höchster Berg Sloweniens. Lange Tour mit Übernachtungsmöglichkeit etwa 1h unterhalb des Gipfels. Leichte klettersteigarteige Passagen, sonst unschwierig.
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12
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4101m, WS+ 2043mPr
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13 x
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2502m, L 2019mPr
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Weithin sichtbares Wahrzeichen vom Bodensee und auf Platz 13 der Berge mit höchster Schartenhöhe in den Alpen. Sicht in 6 Länder (CH, DE, AT, FL, IT, FR)! Am Gipfel viel Rummel wegen Seilbahnstation .
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14 x
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3905m, WS+ 1953mPr
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Höchster Gipfel Südtirols und atemberaubender Koloss wenn man vom Reschenpass ins Vinschgau hinabfährt. Klettern im II. Grad und spaltenreicher Gletscher, aber jeden mühsamen Meter wert.
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2218m, L 1931mPr
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4061m, L+ 1879mPr
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Je nach Definition höchster Berg Italiens (ohne Grenzgipfel) und Teil der "Seven Summits der Alpen". Einfache und sehr schöne Hochtour, die letzten Meter lustiges Krabbeln auf Blöcke im I. Grad.
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3052m, WS 1876mPr
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2341m, L 1861mPr
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3257m, L 1790mPr
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2082m, L 1762mPr
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